“Vater unser” als universelle Friedensbotschaft

Kultur / 30.06.2025 • 13:45 Uhr
Gerhard Winkler
Gerhard Winkler beleuchtet das Vaterunser in seiner zeitlosen Kraft. bucher

Gerhard Winkler legt ein Plädoyer für Mitmenschlichkeit und Glauben vor.

Dornbirn Als Künstler, Pädagoge und Gläubiger interpretiert Gerhard Winkler das wohl bekannteste Gebet der christlichen Welt – angereichert mit sieben eigenen Bildern – und öffnet es zugleich für alle Menschen, die sich nach Frieden und geistiger Verbundenheit sehnen.

Gerhard Winkler
Das Buch von Gerhard Winkler ist neben den Texten angreichert mit sieben Werken des Malers. gerhard winkler

Der Titel seines neuen Buches ist schlicht, beinahe demütig, aber in seinem Gehalt umso gewichtiger: „Vater unser“. Und tatsächlich geht es in Winklers jüngster Veröffentlichung um eben dieses Gebet, das das Christentum wie kaum ein anderes durch Jahrhunderte hindurch geprägt hat: gesprochen in Kirchen, geflüstert in Krankenzimmern, gemurmelt in Momenten der Verzweiflung wie der Hoffnung. Doch Winkler begnügt sich nicht mit einer theologischen oder historischen Betrachtung. Vielmehr gelingt es ihm, das Vaterunser in seiner zeitlosen Kraft zu deuten – als Richtschnur für ein friedliches Miteinander in einer unruhigen Welt.

Gerhard Winkler

Winklers Ansatz ist inklusiv und friedensorientiert. Er schreibt nicht nur für praktizierende Christen, sondern für alle Menschen, denen ein friedliches Zusammenleben wichtig ist. Der Künstler und Pädagoge ist überzeugt, dass das Vaterunser mit seinen elementaren Bitten um tägliches Brot, Vergebung, Schutz und Erlösung eine universelle Sprache spricht, die jenseits von Konfessionen und Weltanschauungen verstanden werden kann.

Gerhard Winkler


„Unsere Zeit ist für viele Menschen sehr schwierig geworden. Ich glaube, dass das Beten und das Rufen für viele Menschen eine wichtige Stütze sind, um mit den Problemen unserer Zeit fertigzuwerden. Und es war mir persönlich ein Anliegen, einen bescheidenen Beitrag zu leisten, damit unser Glaube seine wichtige Bedeutung in unserer Gesellschaft behält. Das Beten und das Rufen sind für mich auch immer wieder ein Anlass, an meine Mitmenschen und damit an den Frieden zu denken.“

Gerhard Winkler

Damit diese Botschaft auch bei jungen Leserinnen und Lesern ankommt, suchte Winkler das Gespräch mit Armin Greußing, einem langjährigen Lehrer. Gerhard Winkler, 1939 in Wien geboren, blickt auf ein bemerkenswertes Leben zurück. Nach seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste bei Christian Ludwig Martin, Maximilian Melcher und Herbert Boeckl sowie einem geisteswissenschaftlichen Studium in Wien wirkte er über Jahrzehnte als Lehrer und Kunsterzieher – im Stift Heiligenkreuz, in Dornbirn, in Feldkirch und in Bregenz. Er war Mitbegründer des Kunstraum Dornbirn und prägte mit seinen Kursen die kulturelle Bildungslandschaft Vorarlbergs.

Gerhard Winkler

„Vater unser” ist ein stilles Buch, das jedoch eine eindringliche Botschaft trägt: Das Gebet ist nicht aus der Zeit gefallen, sondern kann in unserer Gegenwart vielleicht neu verstanden werden – als ein Ruf nach Sinn, Gemeinschaft und Frieden.