Gesichter einer Sammlung

Kultur / HEUTE • 14:22 Uhr
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Birgit Pleschbergers “Sugarbabe Maria” ist eines der Werke, die im Landhaus zu sehen sind. vorarlberg museum

Menschenbilder: Porträts aus der Kunstsammlung des Landes Vorarlberg im Landhaus.

Bregenz Traditionell zeichnet die Vorarlberger Landesregierung am Nationalfeiertag verdienstvolle Persönlichkeiten aus. Anlässlich dieses Ereignisses kuratiert das vorarlberg museum Ausstellungen mit Werken aus den Kunstankäufen des Landes. In der elften Ausgabe liegt das Augenmerk auf der Porträtmalerei bzw. der Personendarstellung. 15 Arbeiten von zehn Künstlerinnen und Künstlern umspannen einen Zeitraum von fast 80 Jahren und geben Einblicke in die stilistische und inhaltliche Entwicklung dieses Genres. Die Ausstellung „Kunstsammlung des Landes Vorarlberg/vorarlberg museum #11_2025” ist vom 21. Oktober bis zum 2. Dezember im Landhaus in Bregenz zu sehen. Porträts politischer Persönlichkeiten wie das des ehemaligen Bregenzer Bürgermeisters und Landtagsabgeordneten Fritz Mayer (1933–1988) verweisen auf eine lange Tradition. In vielen Rathäusern oder Regierungsgebäuden finden sich Porträtgalerien. Wie sich dieses Genre im Laufe der Zeit verändert hat, ist in der Ausstellung gut erkennbar. Der Künstler Harald Gmeiner löst in seinem Selbstporträt die Gesichtszüge auf und zeigt eine nach innen gerichtete Beschäftigung mit dem eigenen Ich.

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vorarlberg museumSarah Bechter: “Hi from Lois Mailou Jones”.

Sarah Bechter reduziert ihre Personendarstellungen auf Augenpaare. Diese beobachten uns, während wir sie betrachten. Die Künstlerin zitiert Augenpaare aus Selbstporträts von Malerinnen, die in der Kunstgeschichte marginalisiert wurden. Zwei Fotografien von Birgit Pleschberger zeigen von Schnee bedeckte Gesichter. Charakteristische Eigenschaften wie Falten, Hautfarbe und Mimik werden neutralisiert. Während das erste Bild dadurch emotionslos wirkt, wird dieser Eindruck im zweiten durch einen stummen Schrei aufgehoben.
Neben aktuellen Erwerbungen durch die Kunstkommission werden in der Ausstellung auch Werke gezeigt, die bisher wenig Öffentlichkeit erfahren haben.
Es sind Werke der folgenden Künstlerinnen und Künstler zu sehen: Sarah Bechter, Maximilian Fohn, Harald Gmeiner, Heinz Greissing, Thomas Hoor, Elmar Klocker, Birgit Pleschberger, Drago Persic, Bruno Rederer und Alois Schwärzler.