Carl-Zuckmayer-Medaille für Monika Helfer

Kultur / 15.12.2025 • 09:52 Uhr
Carl-Zuckmayer-Medaille für Monika Helfer
Monika Helfer und Linus Baumschlager stellen am Mittwoch im Literaturhaus Hohenems ihr Buch vor. NINI TSCHAVOLL

Monika Helfer und Linus Baumschlager präsentieren am 17. Dezember „Geheimnis“ im Literaturhaus Hohenems.

Kinderbuch In der Reihe „Wir Kinder von früher“ des Klett Kinderbuch-Verlages ist das neue Buch von Monika Helfer erschienen. Damit eröffnet die Autorin aus Hohenems weitere Einblicke in ihr Leben, indem sie Geheimnisse aus ihrer Kindheit in der Nachkriegszeit Preis gibt. Helfers Früher liegt in den 1950er Jahren und damit ganz weit weg vom Aufwachsen im Heute. Doch die Lebensbedürfnisse Liebe, Respekt, Anerkennung und Sicherheit sind im Hier und Jetzt weitgehend die gleichen geblieben. Ebenso die Ängste wie sie auch Helfer erleben musste. Damit liegt die Verbindung zwischen den Generationen in der Erfahrung und das macht die Lektüre spannend und interessant. Kurz, präzise, ja fast sparsam, ganz so wie es für die vielfach ausgezeichnete Vorarlbergerin charakterisierend ist, unterstreicht die kindliche Ernsthaftigkeit. Die zehn Erzählungen behandeln Themen wie Einsamkeit, Mut, Geschwisterliebe und vom frühen Verlust der Mutter. Einmal saß sie stundenlang in einem trockenen tiefen Brunnen, um die Einsamkeit kennenzulernen. Sie ging als Nichtschwimmerin in den See hinein, der gleich sehr tief wurde und lief in einer dunklen Gewitternacht aus dem Haus. Sie beschreibt das Verlorengehen auf einer Wanderung, die erste Zugfahrt alleine oder das Reinfallen auf die hinterlistigen Tricks einer Gleichaltrigen. Dabei liegen Glück, Traurigkeit, Scham und Schuldgefühle eng beieinander.

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Klett

Für die Illustrationen von „Geheimnis“ zeigt sich der Dixi-Literaturpreisträger Linus Baumschlager verantwortlich. Jedem Kapitel fügt der 43-jährige Vorarlberger ein einseitiges, farbiges, zur jeweiligen Geschichte passendes Bild, realistisch gemalt in leicht verwaschenen Farben und ergänzt durch kleinere, einfach gehaltene Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die Details aus der Erzählung abbilden. Die Originale werden in den Räumen des Literaturhauses Vorarlberg in Hohenems zu sehen sein. Dazu findet am Mittwoch, 17. Dezember, 19 Uhr eine öffentliche Präsentation statt, bei der Monika Helfer und Linus Baumschlager anwesend sein werden.

“Rosie auf der Insel” ist das zweite Kinderbuch, das 2025 von Helfer erschienen ist. Es ist eine Fortsetzung von „Rosie und der Urgroßvater“, „Rosie in New York“ und „Rosie in Wien“. Für ersteren, gemeinsam mit Michael Köhlmeier verfassten Text, erhielt sie 2011 den österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. In zwölf Textabschnitten gegliedert, spielt die Autorin mit den Grenzen zwischen Realität und Fantasie in der sie mit Kindern ab acht Jahren auf eine emotional bunte Reise geht. Sie greift Themen wie das Leben auf Kuba auf, aber auch ernsthaftes wie Kinderrechte, Armut, Tod und die „Santeria“-Religion. Illustratorin Karen Runge unterlegt das Bilderbuch überbordender Farbenpracht, die die Symbolik des Erzählten unterstreicht. Die gebürtige Ostfriesin lässt sich von alten Fotos inspirieren, die sie auf einer Insel-Reise gemacht hatte. Auf der Verlagsseite gibt es zu „Rosie auf der Insel“ literaturpädagogisches Begleitmaterial: „Eine Wort-Schnipsel-Schreibwerkstatt“.

Für ihre Verdienste um die deutsche Sprache und um das künstlerische Wort erhält Monika Helfer die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. CRO