CSM startet in die nächsten 20 Jahre

Kultur / HEUTE • 13:21 Uhr
CSM startet in die nächsten 20 Jahre
Für 2026 hat das Barockorchester Concerto Stella Matutina fünf Konzerte zusammengestellt. Marcello Girardelli

Das Programm von Concerto Stella Matutina umfasst fünf Konzerte mit internationalen Solisten.


Götzis Das Vorarlberger Barockorchester Concerto Stella Matutina (CSM) blickt nach ihrem Jubiläumsjahr mit Zuversicht auf die kommende Saison. Für 2026 hat das Ensemble ein abwechslungsreiches Abo-Programm mit fünf Konzerten zusammengestellt, das erneut internationale Solisten nach Götzis bringt und zugleich den künstlerischen Anspruch des Orchesters unterstreicht. Der Vorverkauf für die neue Saison hat bereits begonnen.

Hinter dem CSM liegt ein intensives 20. Bestandsjahr, das mit der aufwendig selbst produzierten Oper „Der Barbier von Sevilla“ seinen Höhepunkt fand. In Zeiten knapper Budgets sei ein solches Projekt keine Selbstverständlichkeit, betont CSM-Manager Bernhard Lampert. Der Zuspruch des Publikums bestätigt den eingeschlagenen Weg: Mittlerweile zählt das Ensemble rund 700 Abonnentinnen und Abonnenten. Auch Auftritte außerhalb Vorarlbergs prägten das Jubiläumsjahr, darunter das Debüt im Wiener Musikverein.

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Victor MarinDie Produktion von “Der Barbier von Sevilla“ war der Höhepunkt im Jahr 2025.

An diesen Erfolg knüpft das Orchester im Jahr 2026 an. Neben den Abo-Konzerten in der Kulturbühne Ambach ist das CSM erneut international unterwegs, unter anderem mit Engagements in Chur, Regensburg, Linz und wiederum im Wiener Musikverein. „Wir ruhen uns nicht auf unseren Lorbeeren aus, sondern bleiben dran“, sagt Lampert. Das Ziel bleibt, Alte Musik neu zu entdecken und dem Publikum frische Perspektiven zu eröffnen, oft mit Künstlern, die als „Stars von morgen“ gelten.

Den Auftakt der Abo-Saison macht am 13. und 14. März 2026 das Programm „Zu Besuch im Ospedale della Pietà in Venedig“. Im Mittelpunkt steht ein selten beleuchtetes Kapitel der Barockgeschichte: die Ausbildung von Musikerinnen in den venezianischen Waisenhäusern. Als Solistin ist Bettina Simon zu erleben, die in Götzis gleich in drei Rollen auftritt: als Sopranistin sowie an Barockoboe und Blockflöte. Die Ungarin lehrt an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

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Am 17. und 18. April folgt „Das Erbe Gabrielis“. Gemeinsam mit dem britischen Dirigenten Frithjof Smith, der sich auf Früh- und Hochbarock spezialisiert hat, widmet sich das Ensemble dem Werk Giovanni Gabrielis. Mit seinen Kompositionen am Markusdom in Venedig setzte er entscheidende Impulse für den Übergang von der Renaissance zum Barock.

Das dritte Abo-Konzert am 5. und 6. Juni steht unter dem Titel „Im Dienste Esterházys“. Neben Joseph Haydn kommen Werke von Anton Kraft, Luigi Tomasini und Paul Wranitzky zur Aufführung. Als Solistin konnte die Schweizer Cellistin Ursina Maria Braun gewonnen werden, die bereits an internationalen Häusern wie der Mailänder Scala und der Queen Elizabeth Hall in London gastierte.

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Lilli Löbl

Am 9. und 10. Oktober kehrt der junge italienische Countertenor Nicolò Balducci nach Götzis zurück. Unter dem Titel „Nicolò Furioso“ widmet sich das Programm dem „Orlando furioso“, dem berühmten Versepos um den rasenden Roland, das zahlreiche Opernkomponisten inspiriert hat. Balducci, Jahrgang 1999, gilt als eines der großen Nachwuchstalente seines Fachs.

Den Abschluss der Abo-Saison bildet am 11. und 12. Dezember Georg Friedrich Händels Oratorium „The Messiah“. Die Aufführung leitet Johannes Hiemetsberger, es musizieren neben dem CSM der Chorus Sine Nomine und die Company of Music. Das Werk präsentiert das Ensemble 2026 zudem beim Carinthischen Sommer, im Wiener Musikverein sowie erstmals im Brucknerhaus Linz.

Mit dem neuen Abo-Programm setzt das Concerto Stella Matutina seinen Weg konsequent fort: mit einem festen Kern an Musikerinnen und Musikern um den künstlerischen Leiter Thomas Platzgummer, der drei der fünf Konzerte dirigiert, und mit einem Blick, der weit über Götzis hinausreicht.