Papst im Dilemma
Zum Leserbrief von Mag. Thomas Krug, vom 12. Februar:
Papst Franziskus bemüht sich sehr, der kath. Kirche ein glaubwürdigeres Gesicht zu schaffen. Das ist für ihn sicher nicht einfach, Jesus sprach nie von einem Zölibat, aber er hat ja auch nie einen Priester geweiht. Es ist sicher unmöglich, sich gegen die seit Jahrhunderten geschaffene Tradition zu stellen, denn davon lebt die katholische Kirche noch. Der Titel des Buches von Papst Benedikt ist für mich insofern fragwürdig – ich habe das Buch nicht gelesen – aber Jesus hat in die Tiefe unseres Herzens das Himmelreich gesetzt. Papst Franziskus würde noch vieles verändern, wenn er es dürfte, aber bisher ist es ihm nicht einmal gelungen, das Vaterunser in eine nach Jesu Lehre gesetzmäßige Version zu fassen. Und zwar von „führe uns nicht in Versuchung“ in „führe uns in der Versuchung“. Von einem uns vielleicht gängelnden zu einem liebenden Gott, wie ihn uns Jesus lehrte.
Das Bischofskollegium bemüht sich noch um den Wortlaut für einen vermuteten Übersetzungsfehler, ich hätte ihnen hier einen Vorschlag gemacht und der ist vom Gottesgeist. Es ist eine böse Sache, wenn man sich von ihm so weit entfernt. Herr Mag. Krug, Ihre Befürchtung ist nicht unbegründet, wenn Papst Franziskus noch weiter verbessert, führt das ins Dilemma.
Martin Falger, Lustenau