Helden
Wir hören stündlich in den Medien Meldungen über die Helden des Alltags, es geht um die Leute in Supermärkten, Busfahrer und Apotheker(innen). Es mag vielleicht sein, dass es zu Zeiten der Hamsterkäufe ein paar Tage ein Höllenjob war, aber jetzt ist es ruhig in den Läden und ich denke, ganz normaler Alltag. Busfahrer oder Apotheker(innen) sind mehr geschützt, was vielleicht auch in früheren Grippewellen-Zeiten schon sinnvoll gewesen wäre. Sie alle müssen sich wenigstens keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen. Aber um auf den Punkt zu kommen: Sind wir nicht alle Helden in dieser schweren Zeit? Familien mit Kindern, in einer kleinen Wohnung ohne Garten. Die Alten [sogenannte Risikogruppe], die man vorwurfsvoll anschaut, wenn sie auch einmal an der frischen Luft sein wollen. Chefs, die verzweifelt versuchen, dass ihre Angestellten den nächsten Monatslohn erhalten, obwohl das Geschäft lange Zeit geschlossen bleibt. Man sollte auch nicht über Leute den Stab brechen, die einen Ausflug auf die Fluh oder den Pfänder machen, wenn man selber in einem Haus sitzt oder gar in eine Ferienhütte ausweichen kann. Wir alle möchten gesund bleiben und da gehört für manche die frische Luft in der Natur einfach dazu, für Körper, Geist und Seele.
Roswitha David, Bregenz