Dornbirner Narren auf Vorarlberg-Tour

Narrenzunft machten das Ländle unsicher.
Dornbirn Es war ein Tag, der wohl in die Annalen der Dornbirner Fasnatzunft eingehen dürfte. Kürzlich machte sich eine bunt gemischte Truppe aus 11er-Rat, Bezirksleiterinnen und Bezirksleitern sowie Künstlerinnen und Künstlern des Narrenabends auf den Weg, um das Ländle unsicher zu machen. Schon im Morgengrauen wartete der Bus in Dornbirn-Schwefel – beladen mit Vorfreude, guter Laune und der einen oder anderen närrischen Überraschung.

Der frühe Vogel fängt den Wurm – und die Rindviecher
Die erste Etappe führte nach Mellau, wo im historischen Nazes Hus ein reichhaltiges Frühstück serviert wurde. Begleitet wurde die Mahlzeit von einem Spektakel, das eher zufällig zustande kam. Heimkehrende Rinderherden sorgten für dichtes Treiben, das die Dornbirner im ersten Moment als spontane Jubelparade missdeuteten. Für musikalische Unterhaltung sorgte ein kleiner, eigens eingeschleuster Musikertrupp, dessen Einlagen für heitere Stimmung – und gelegentlich irritierte Blicke – sorgten.

Schottenröcke, Vorschlaghammer und ein mysteriöser Preis
Nach der Stärkung wartete dann die nächste Herausforderung: die “Highland Games” an der Saloberbahn. Mit karierten Röcken und viel Selbstironie stürzten sich die Narren in Disziplinen wie Hufeisenwerfen, Baumstammrollen oder Golfen mit dem Vorschlaghammer. Besonders das Team “Die flotten Schotten” setzte Maßstäbe und sah schon wie der sichere Sieger aus. Doch erst die finale Aufgabe – das Halten eines schweren Füllhorns mit ausgestrecktem Arm – entschied das Kräftemessen. Am Ende behielten die flotten Schotten knapp die Oberhand. Den Preis für ihren Sieg hütet die Zunft bis heute wie ein Staatsgeheimnis.

Vom sportlichen Wettkampf ging es direkt zur kulinarischen Stärkung. Auf der Bodenalpe in Lech erwarteten die erschöpften Teilnehmerinnen und Teilnehmer leckere Kässpätzle. Ob mit “sur’m Käs” oder ohne, mit Röstzwiebeln oder pur – die Diskussionen über die einzig wahre Zubereitung sorgten für reichlich Gesprächsstoff unter den Narren. Einigkeit herrschte immerhin darüber, dass die Stärkung zur rechten Zeit kam.

Die Uhr tickte, der Busfahrer mahnte, seine Lenkzeit nicht überstrapazieren zu müssen. Doch ein letzter Halt durfte nicht fehlen. In Feldkirch öffnete die Vinothek Churertor ihre Tore. Gastgeber Hubert Schwarz, in bester Laune als Graf Rudolf IX. in Erscheinung getreten, servierte feinen Wein und Chili. Damit fand ein Tag voller Stationen, Anekdoten und närrischem Gemeinschaftsgeist seinen kulinarischen Höhepunkt.

Ein Buschauffeur als Held
Am späten Abend endete die Expedition dort, wo sie begonnen hatte – in Dornbirn. “Der Dank gilt am Ende nicht nur den Organisatoren, sondern auch einem Buschauffeur, der mit Geduld und Übersicht zum stillen Helden des Tages wurde”, so Zunftmeisterin Dagmar Fenkart-Kaufmann zum Schluss mit einem Augenzwinkern. Die Dornbirner Fasnat-Zunft ist bereits in Vorfreude auf die anstehende fünfte Jahreszeit, die auch heuer mit einem bunten Faschingsprogramm aufwarten wird. cth





