Nachdenken

Leserbriefe / 01.04.2020 • 18:01 Uhr

Zwei Wochen Quarantäneverordnungen sind vergangen, Zeit zu überlegen, wie alles begonnen hat. Aus (vermutlich China) verbreitete sich ein neuartiger Coronavirus, die Ausbreitung entwickelte sich zu einer Pandemie. Unsere Politiker zeigten sich überrascht, besorgt und taten geschäftig und beschwichtigend. Eine Pressekonferenz folgte der anderen, für mich Theaterstücke mit Selbstdarstellung, Aktionismus und sinnlosen Wiederholungen. Warum sehe ich das so kritisch? Bereits 2012 wurde bei unserem Nachbarn (BRD) eine umfangreiche Fallstudie erstellt, das Szenario eine „Pandemie mit einem mutierten Coronavirus“. Und es ist beunruhigend, wie prophetisch das angenommene Szenario auf Punkt und Beistrich jetzt eingetreten ist. Zurück zu meiner Kritik. Jeder zur Bewältigung derartiger Szenarien zuständige Politiker, Experte, Mitarbeiter in Behörden, Instituten etc. sollte doch bemüht sein, sich Kompetenz für die Bezwingung dieser Bedrohungslagen anzueignen. Sie müssten sich mit der Thematik beschäftigen und so müssten ihnen derartige Fallstudien bekannt sein und die dringend empfohlenen Vorbereitungen treffen. Augenscheinlich war dies nicht der Fall, und sollte es doch Kassandrarufer unter ihnen gegeben haben, wurden diese nicht gehört. So ist es nicht verwunderlich, wie unbedarft und ahnungslos das Krisenmanagement begonnen wurde und es darf hinterfragt werden, ob alle Maßnahmen, die unweigerlich zu einer Zerstörung unserer Wirtschaft führen, so wirklich notwendig sind.

Günther Wieser, Lochau