„Vurschrift is Vurschrift!“
Dieses Sendeformat eines österreichischen Privatsenders könnte noch zum Synonym werden für die Auszahlungsmodalität der Corona-Förderungsgelder. „Koste es, was es wolle“ waren noch die Worte unseres Bundeskanzlers zur Rettung der Wirtschaft. Nach drei Monaten warten aber immer noch viele Unternehmer auf die versprochenen Unterstützungsgelder. Bei vielen ist noch nichts angekommen. Nicht wenige haben aufgegeben. Das kann es nicht sein! Das wichtigste Zahnrad im Uhrwerk des Wohlstands wird hier zum Bittsteller gestempelt. Ich halte eigentlich viel vom Krisenmanagement des Sebastian Kurz. Er hat vieles richtig gemacht. Selbst das Ausland staunte über das österreichische Krisenmanagement. In Sachen Förderungsabwicklung ist dem Bundeskanzler aber ein Fehler unterlaufen. Wie sonst kann es sein, dass in der Schweiz die Fördergelder binnen weniger Stunden nach Antragstellung auf dem Konto liegen? In Österreich wurde das Epidemiegesetz zum Nachteil der Unternehmen über Nacht ausgehebelt. Rasch und schnell wurden die neuen Gesetze im Parlament durchgewunken. Einen Prozess zur Erlangung der Fördergelder aber so zu verkürzen, dass den Unternehmen sofort geholfen ist, das überfordert offensichtlich unsere Politstrategen. Selbst Steuerberater blicken in dem sich täglich ändernden Förderungsdschungel nicht mehr durch. Nicht zuletzt wegen der österreichischen Bürokratie, deren Credo lautet: „Vurschrift is Vurschrift!“
Tone Schneider,
Klebern, Egg