Bregenz und die Bahn

Leserbriefe / 02.07.2020 • 18:28 Uhr
Zerlauth

In letzter Zeit wird immer wieder diskutiert, die eingleisige Strecke zwischen Lochau und Bregenz für einen zweigleisigen Ausbau unter die Erde zu verlegen. Bregenz sollte sich gut überlegen, ob es das wirklich will. Wer jemals im Euro-City die Strecke von Lindau bis Bregenz gefahren ist, wird sich an die vielen Touristen erinnern, die verzückt ihre Fotoapparate zücken, um das Panorama Bregenz-See-Berge auf der Strecke entlang des Sees festzuhalten. Das alles will man aufgeben? Die Touristen werden dann Bregenz nur noch als Bahnhofschild mit künstlicher Beleuchtung wahrnehmen. Will man das wirklich? Neben dem Tourismus ist es sicher auch wichtig, dass der Güterterminal Wolfurt eine leistungsfähige Anbindung an das süddeutsche Bahnnetz bekommt, wenn die Bahnverbindungen nach Lindau endlich elektrifiziert sind. Hierfür sollte man auch über unkonventionelle Lösungen nachdenken. Wie wäre es, durch den bestehenden Pfändertunnel ein Gleis zu verlegen, auf dem die Güterzüge dann bis zu einem zu bauenden Anschluss in Lochau transportiert werden könnten. Für die Durchfahrt des Zuges müsste eine Tunnelröhre für den Autoverkehr dann vielleicht eine halbe Stunde gesperrt werden. Viele Züge werden es ja pro Tag nicht sein. Der Vorrang der Schiene vor der Straße bekäme dann eine ganz neue Bedeutung.

Dr. Bernd Aberer, Götzis