Verantwortung
wieder lernen

Leserbriefe / 26.10.2020 • 18:30 Uhr

Habe gerade die Meldung gehört: keine Treffpunkte am Friedhof. Verbote bewirken auf Dauer eher das Gegenteil – die Botschaft sollte sein, mehr Verantwortung sich und anderen gegenüber wieder zu lernen. Welches Verhalten ist ange-bracht, um andere aber auch sich zu schützen. Vieles wird immer mehr mit Gesetzen geregelt, daraus folgt immer gleich die Frage, wer von den anderen war schuld, statt zuerst zu überlegen, wo war es mein eigener Leichtsinn? Regeln sollten meiner Meinung nach Sinn machen. Ein ganz einfaches Beispiel: Warum müssen Ampeln die ganze Nacht regeln, da wäre die Gelegenheit, selbst zu denken, kann ich fahren/gehen oder nicht. Ich weiß, es gibt Ausnahmen, aber nicht generell. So erkenne ich auch die Sinnhaftigkeit einer Sperrstunde ab 22 Uhr nicht, wenn es doch heißt, im privaten Bereich passieren die meisten Ansteckungen. Ich glaube, es ist im Sinn der Wirte, darauf zu achten, dass Regeln eingehalten werden. Oder die Personenbeschränkung im Festspielhaus, wo schon so viele Überlegungen und Einschränkungen passiert waren, um die Gratwanderung Schutz und Wirtschaftlichkeit zu vereinen. Wenn man selbst zu denken beginnt, die eigene Verantwortung voranstellt, würden sich viele Gesetze und Verbote erübrigen.

Franziska Christian, Bregenz