„Machtmensch“

Leserbrief zum VN-Bericht „Die Liebe ist entwertet worden“, ein Interview mit Reinhold Bilgeri, VN vom 16. 1. :
Merkwürdig, dass man zu solch gegensätzlichen Sichten über Sebastian Kurz kommen kann. Denn ich bin so frei und stelle fest, dass ich Kurz im Laufe der Jahre als klugen und durchaus weitsichtigen und überzeugten Politiker schätzen gelernt habe. Aber vielleicht täusche ich mich total und Reinhold Bilgeri kennt ihn von innen her und weiß aus persönlichen Begegnungen, dass sich tatsächlich „hinter der messianischen Attitüde des Retters ein aalglatter Machtmensch verbirgt, dem Außenwirkung und Umfragewerte wichtiger sind als Moral“. Ja, der selber gar nicht wirklich überzeugt wäre von der Politik, die er zu vertreten sucht; genauer gesagt: Kurz wäre demnach ein Politiker, der in Wirklichkeit gar keine persönlichen Überzeugungen hätte. Abgesehen von seinen Parteifreunden kennen ihn natürlich Anschober und Kogler inzwischen gut. Täuscht mich auch hier der Eindruck, dass die beiden samt den Grünen es persönlich erstaunlich gut mit Kurz können? Vielleicht wäre da doch auch eine gewisse Teamfähigkeit der Grund? Oder ist auch das eine Täuschung?
Wenn Reinhold Bilgeris Charakterisierung von Kurz wahr ist, dann herrscht ein kleines moralisches Monster, ein Unmensch an der Spitze der Regierung Österreichs! Apropos „Machtmensch“: Man kann sich medial mit ausgewählten Wortkanonen durchaus auch als Machtmensch verraten.
Pfr. Peter Mathei ,
Alberschwende