Ein Schelm, wer
Böses dabei denkt?
Es ist grundsätzlich begrüßenswert, wenn mehr Führungspositionen mit Frauen besetzt werden, wie das bei der Neubesetzung der Musikschuldirektorenstelle in Bregenz geschehen ist. Andere wichtige Aspekte bei der Postenvergabe sind aber ebenso wichtig und unbedingt zu berücksichtigen. Eines der Wahlplakate der SPÖ 2020 lautete: „Ich und Du für Bregenz. Michael Ritsch: Meine Stimme für einen wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeiter(inne)n der Stadt Bregenz“ – ein gutes und angemessenes Versprechen, das jetzt eingelöst hätte werden können! Bei der Postenvergabe der Musikschulleitung war – anders als bei manchen früheren Besetzungen von Führungspositionen – kein Mitarbeiter/keine Mitarbeiterin der Musikschule, die in Zukunft mit dem neuen Direktor zusammenarbeiten werden, eingebunden. Es war weder jemand aus dem Fachbereichsleitungsteam noch von der Personalvertretung zu einem Gespräch oder gar zum Hearing eingeladen. Transparenz wäre für die künftige Zusammenarbeit in dieser Situation aber besonders wichtig gewesen, da der Lebenspartner der neuen Direktorin Bettina Wechselberger selbst bekannter SPÖ-Politiker ist und zum Freundeskreis von Bürgermeister Ritsch zählt. Eine transparente Stellenvergabe und eine wertschätzende Einbindung in den Auswahlprozess hätte jeden Zweifel ausgeräumt, ob hier wirklich der/die für den Posten bestgeeignete Bewerber(in) die Stelle bekommt oder jemand, die jemand persönlich kennt.
Veronika Ortner-Dehmke, Bregenz