Vorarlberg und die Architektur

Leserbriefe / 18.05.2021 • 17:07 Uhr

Persönlichkeiten wie Architekt Hermann Kaufmann (siehe „Vorarlberg live“ vom 15./16. Mai) haben die Baukultur bei uns mit ihren innovativen Ideologien nicht nur zu einem international angesehenen Erfolgsgarant gemacht. Bedeutender ist die hohe Lebensqualität für die Bewohner im Lande. Als ehemaliger Bürgermeister konnte ich das hautnah erleben und manches daraus lernen. Die großen Meinungsverschiedenheiten vor Jahrzehnten über Technik oder Gestaltung in der Architektur, waren Ausdruck eines Paradigmawechsels, der die Prioritäten neu festlegte. Die Auswirkungen über die gesamte Materie des Bauens und der Raumplanung wurden dadurch vielschichtiger und für manche eine große Herausforderung. Ich erinnere mich an heftige Debatten bei Bauverhandlungen oder Umwidmungen, die mit den neuen Sichtweisen konfrontativ einhergingen. Die gesamtheitliche Beurteilung des Objektes stand im Mittelpunkt der Betrachtung und nicht nur das technische Element. Dazu kamen das Bauen mit nachhaltigen Baustoffen und die Beurteilung des Energieaufwandes und dergleichen, ausgelöst durch Umweltbelastungen. Das Resultat dieser sehr innovativen und hochinteressanten Entwicklung können wir heute erleben, genießen und profitieren davon. Die hohe Lebensqualität in Vorarlberg ist maßgeblich dadurch geprägt. Das ist gerade jetzt in der Pandemie zu sehen und zu spüren. Der Mensch steht im Zentrum der Architektur und das ist die große Herausforderung!

Paul Ammann, Bludenz