Impfpflicht-Impfmoral
Die Diskussion über eine Impfpflicht gegen Corona spaltet die Gesellschaft. Die Entscheidung wird von der Politik der Eigenverantwortung der Bürger übergeben, gleichzeitig direkt oder über die Hintertür auch moralischer Druck für die Impfung aufgebaut und Anreizsysteme bis zu Belohnungsprämien überlegt. Unterschiedliche Expertenmeinungen sind für eine selbstbestimmte Entscheidung ebenso wenig hilfreich, wie unklare politische Ansagen. Die nüchterne Abwägung des eigenen Nutzens/Risikos im Sinne von Schutz vor Corona schon eher. Dabei gilt es bei jeder Impfung das Impfrisiko dem Infektionsrisiko gegenüberzustellen. Die Corona-Impfstoffe sind ein „Schnellschuss“ aus einer Notsituation, die weltweit hunderten Millionen Geimpften zeigen aber dafür eine sehr geringe Komplikationsrate, Todesfälle sind extrem selten. Die Erkrankungs- und Todesrate bei Corona ist nachweislich mindestens um den Faktor 100 bis 10.000 höher. Diese klaren Risiko-Verhältnisse gelten aber nur für Erwachsene, nicht für Kinder. Sie haben ein geringes Infektionsrisiko und spielen in der Aufrechterhaltung der Infektionskette eine unbedeutende Rolle. Der beste Schutz für Kinder sind geimpfte Eltern/Kontaktpersonen. Die Entscheidung für oder gegen die Impfung sollte nicht von Emotionen oder Fremden beeinflusst oder gar bestimmt sein, sondern von einer nüchternen Abwägung des persönlichen Risikos. Wenn sich der eigene Nutzen noch mit dem Gemeinnutzen deckt, dürfte sie noch einfacher fallen.
Dr. Erik Schmid, Götzis