Degressives
Arbeitslosengeld
Derzeit gibt es intensive Diskussionen, die Industriellenvereinigung bzw. der Wirtschaftsbund möchten eine Senkung des Arbeitslosengeldes mit fortwährender Dauer. Dies ist eine völlig undurchdachte Idee. Die Fakten hierzu: Wir haben in Österreich derzeit eine Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent, das heißt, es gibt bei Weitem nicht genug Arbeit für alle. Zweitens die Problemgruppen: Ältere ab 50 finden trotz guter Vorraussetzungen schwerer einen Job, lieber werden dann Stellen nicht besetzt. Mit Behinderten bzw. Menschen mit Einschränkungen ist das besonders extrem, sie werden trotz Förderungen nicht eingestellt, sehr oft auch trotz guter Qualifikationen. Daher benötigt es zumindest eine Ausweitung von Arbeitsstiftungen sowie eines dritten Arbeitsmarktes.
Zum Schluss folgendes Beispiel eines Langzeitarbeitslosen mit sinkendem Arbeitslosengeld: Mindestens ein Jahr arbeitslos, dann kann er von seinem Betreuer in den zweiten Markt vorgeschlagen werden, dann in ungefähr zwei Monaten (oder länger) ein persönliches Gespräch, dann nochmals eine Wartefrist, und dann noch zwei Monate Praktikum. Also eine völlig unausgegorene Milchmädchenrechnung, die an der Realität vorbeigeht.
Andreas Hager, Wolfurt