Erinnerungen an die Einschulung
Es war 1943. Die Bomben zerstörten das Rheinland, mein Vater ist in Russland gefallen. Da kamen meine Tanten aus Bregenz nach Koblenz und brachten zumindest mich in Sicherheit. Ich bin also in Bregenz eingeschult worden. Eine Cousine hat mich am ersten Tag begleitet. Der Schulweg war für ein sechsjähriges Kind – von der Josef-Huter-Straße bis in die Kaiserstraße – ordentlich weit. Eine „gesunde“ Jause? Die Kinder waren froh, wenn sie in der Schule ein Stück Brot oder einen Apfel bekamen. Mir war alles fremd, und das Heimweh nach meiner Mama, den drei Geschwistern und meinen Kindergartenfreunden kann ich gar nicht beschreiben. Ich bin in Bregenz geblieben, und es hat sich alles zum Guten entwickelt.
Renate Kinz, Lochau