Almabtrieb Dornbirn

Leserbriefe / 27.09.2021 • 18:27 Uhr
Berchtold

Am vergangenen Wochenende kamen die letzten Großalpen vom Firstgebiet wieder ins Tal. Allen voran der Wöster, Obermörzel und Unterfluh. Herrliches Wetter lockte zahlreiche Schaulustige an, um bei der Viehverteilung an der Enz dabei zu sein. Die Ankunft der Älpler mit ihren Herden, welche vom tosenden Glockengeläut angekündigt wurde, sorgte für ein besonderes Spektakel. Die Stadtpolizei hatte das Verkehrsaufkommen sehr gut im Griff – von dieser Stelle ein großes Dankeschön. Man kann nur hoffen, dass in Zukunft keine massiven Veränderungen zu erwarten sind. Ich kann es mir nicht verkneifen festzustellen, dass durch diverse Umwidmungen von Grund und Boden für den Wohnungs- oder Industriebau die Lage für die Bauern immer prekärer wird. Umso weniger Vieh die Bauern im Tal erhalten können, umso schwieriger wird es, die Alpen optimal zu bewirtschaften. Den zuständigen Politikern sollte klar sein, dass das Bauerntum ein zentraler Bestandteil jeder Gemeinde ist. Und nicht zu vergessen ist, dass der Alpauf- und -abtrieb als europäisches Kulturgut gilt. Er ist daher besonders zu ehren, zu schätzen und sollte auch gewürdigt und gefeiert werden. Diese Werte, für welche das Bauerntum steht, sollten wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. Die von den Bauern erzeugten Lebensmittel sind unverzichtbar!

Otto Ohrmeier, Dornbirn