Typisch
österreichische
Lösung
Da wird ja das Huhn in der Pfanne verrückt! Wenn ich die Worte des Kanzlers von Freitagvormittag sinngemäß zusammenfassen darf, heißt das: „Liebe Eltern, die Schulen sind geöffnet, es kann kommen, wer möchte.“ Das zeigt, wie intensiv die nächtlichen Gespräche waren. Den ganzen Sommer über bis jetzt ist nichts geschehen, um die jetzige Situation zu verhindern. Vor allem nicht da, wo das Infektionsgeschehen derzeit massiv stattfindet, was auch durchaus absehbar war, nämlich an den Schulen. Man hätte Lüftungsanlagen bauen, Reinigungspersonal und organisatorisches Personal aufstocken, neue digitale Ausstattung (dem Stand der Technik entsprechend) anschaffen können. Vor allem hätte man Aufklärung der Eltern zur Pandemielage betreiben sollen, sowie die angekündigten Impfbusse an die Schulen kommen lassen etc. In der politischen Debatte hätte man den Wissenschaftlern mehr Raum geben sollen, um Ängste zu lindern und zu erreichen, dass die Eltern ihre zwölf- bis 14-jährigen Kinder impfen lassen. Und während wir jetzt Vollgas gegen die Mauer fahren, erhalten wir die Botschaft, dass nun quasi die Eltern selbst entscheiden sollen, ob sie die Geschwindigkeit drosseln oder nicht. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung zu erlassen, das traut sich die österreichische Regierung nicht. Der zuständige Bildungsminister schweigt.
Kerstin Kratky BEd, Feldkirch