Unfassbar,
Herr Fassmann!
Dass sich manche Regierungsverantwortlichen nicht immer einig sind und öffentlich bei Pressekonferenzen unterschiedliche Standpunkte vertreten, ist nichts Neues. Das Fass zum Überlaufen bringt diesmal allerdings Herr Fassmann. Erst der nachvollziehbare Appell des Bundeskanzlers, Schulkinder, wenn möglich, zuhause zu lassen. Wenige Stunden später verunsichern Aussagen des Bildungsministers Eltern, Schüler und Lehrpersonal in gleicher Weise. Alle zu verwirren und vor den Kopf zu stoßen, das ist dem Minister zu 100 Prozent gelungen. Eltern, die ratlos sind und nicht wissen, ob sie ihre Kinder nun daheimlassen sollen oder nicht. Schüler, die sich sogar tageweise aussuchen können, ob sie „Bock“ auf Schule haben oder nicht. Was das für uns Lehrpersonal heißt: Alles soll lerntechnisch ermöglicht werden sowie täglich wechselnde Präsenzzahlen. Also jeden Tag eine Wundertüte der Wissensvermittlung. Nach dem Plan b vom Herrn Kickl dachte so manch einer, etwas Be….. kann es nicht geben, doch der Bildungsminister hat uns eines Besseren belehrt. Er hat für jede schulische Eventualität ein Hintertürchen offengelassen, frei nach dem Motto „Alles ist möglich“. Ob diese Unart, es jedem „a bissi“ Recht machen zu wollen, auch dem Virus in die Hände spielen wird, wird sich nun zeigen. Ich wünsche mir unmissverständliche Aussagen sowie eine Regierung und eine Bildungsdirektion, die dieses Durcheinander nicht zulassen!
Claudia Sigg, Wolfurt