Schweiz und Russland
Zum Leserbrief von Hans Gamliel, VN vom 26. Februar:
Sehr geehrter Herr Gamliel aus Rorschach! Sie haben völlig recht. Die Demokratien Europas und der ganzen Welt müssen mit harten und konsequenten langanhaltenden wirtschaftlichen Sanktionen Russland die Stirn bieten und zeigen, dass Freiheit, Frieden und Demokratie höhere Werte sind als schmutzige Geschäfte. Daran hält sich auch fast jedes zivilisierte Land auf diesem Erdball, außer wieder einmal der sauberen Schweiz, die weiterhin Bankgeschäfte mit Russland tätigt! Darum fangen Sie doch am besten in Ihrer Heimat an und richten Sie den Verantwortlichen in Politik und Banken von der Crédit Suisse abwärts aus, dass es moralisch verwerflich und abscheulich ist, der Macht des Geldes und des Profits sämtliche grundlegenden menschlichen Werte unterzuordnen. Doch das wird die Verantwortlichen, die seit Generationen genau unter diesem schmutzigen Postulat auf dem Rücken der Armen dieser Welt systematisch einen nicht unwesentlichen Teil des immensen Reichtums der Schweiz aufgebaut haben, unter dem Deckmantel von Bankgeheimnis und einem fragwürdigen opportunistischen Neutralitätsverständnis, das nur den eigenen Vorteil kennt, nur ein müdes Lächeln kosten. Es wird noch viel Wasser den Rhein hinunterfließen, bis die Mächtigen in der Schweiz auch so denken und handeln wie die restliche demokratische Wertegemeinschaft.
Thomas Drexel, Nenzing