Wirtschaftsgroßmacht Ukraine?
Bis zum brutalen Einmarsch der Putin -Armee und dem daraus resultierenden unsagbaren Elend für die Bevölkerung, war ich der Meinung, die Ukraine ist eines der ärmsten Länder in Europa. Das Land ist hoch verschuldet und das Durchschnittseinkommen liegt bei mageren 480 Euro im Monat. Über 40 % der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Das BIP beträgt ca. 155 Milliarden Euro (Österreich ca. 450 Milliarden Euro) Exportprodukte sind Mangelware. Plötzlich bricht eine Teuerungswelle über uns herein, weil alles, was wir brauchen aus der Ukraine kommt. Es stimmt, dass ca. 10 % der Weltproduktion an Weizen aus der Ukraine stammen. Aber sonst besitzt die Ukraine keinen namhaften Exportartikel, der diese Panikmache rechtfertigt. Jetzt fehlen plötzlich Kabelbäume für die Autoindustrie, Knappheit in der Holzindustrie, fehlende Pflanzenöle, Lieferengpässe bei Tierfutter, Senf und Honig wird knapp und die Preise für Stahl und Eisen explodieren.
Es liegt doch auf der Hand, dass hier großteils eine künstliche Verknappung und Panikmache erzeugt wird, damit für sehr viele Produkte eine drastische Preiserhöhung eingestreift werden kann. Ich bin gespannt, was in den nächsten Tagen noch alles teurer wird, weil die Ukraine nicht liefern kann. Es wir uns schon noch was einfallen. Der notleidenden Bevölkerung in der Ukraine hilft das allerdings nicht.
Werner Sulzer, Bregenz