Jugend ohne Hoffnung

Leserbriefe / 05.05.2022 • 17:09 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Als vor zwei Jahren die ersten Meldungen über Covid in den Nachrichten und auf unseren Handys erschienen, bekamen wir Angst. Dann lernten wir, dass man sich und andere schützen kann und die Angst wurde kleiner und verschwand fast ganz. Seit dem 24. Februar, seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine wissen wir, dass es eine noch viel größere Angst gibt. Eine Angst, die lähmend wirkt, die hoffnungslos macht. Die Angst vor Krieg. Lähmend vor allem deshalb, weil wir nicht wissen, was wir tun können, damit dieser Krieg aufhört. Meine Generation ist in einer globalisierten Welt aufgewachsen. Wir haben durch die Pandemie und jetzt auch durch diesen unsäglichen Krieg, begriffen, wie verbunden und abhängig wir alle voneinander sind. Und als ob es nicht schlimm genug wäre, dass wir vor einer Klimakatastrophe stehen, die wir nur alle gemeinsam abwenden können, sind jetzt Millionen Menschen diesem sinnlosen Krieg ausgeliefert, der sich, wenn falsche Entscheidungen getroffen werden, zu einem Weltkrieg entwickeln könnte. Wir brauchen jetzt Menschen, die besonnen reagieren, vernünftige Entscheidungen treffen und Frieden stiften. Denn wenn wir nicht in Frieden leben können, ist alles hoffnungslos.

Lina Scheier, Bludenz