CO2-Ausstoß mit kirchlichem Segen

Leserbriefe / 18.05.2022 • 18:11 Uhr

Am Sonntag, den 15. Mai wurde in der Vlbg-Heute-Sendung ein ausführlicher Bericht über die Segnung von Hunderten Motorrädern in Fußach gesendet. Dabei wurden die Maschinen vom Militärseelsorger feierlich mit Weihwasser besprengt, um göttlichen Schutz zu erbitten. Es mag ein wohlgemeinter Brauch sein, der aber in diesen Zeiten etwas fehl am Platze scheint. Wenn uns im krassen Gegensatz dazu täglich in den Massenmedien gebetsmühlenartig die klimaschädlichen CO2-Emissionen vorgehalten werden, das Autofahren verboten werden soll, die Pendler zu den Öffis und auf das Fahrrad gezwungen werden, die Öl- und Gasheizungen verboten werden und demnächst die CO2-Abgabe fällig wird, dann hat das mit Brauchtum und Segenspendung nicht mehr viel zu tun. Es wird wohl niemand ernsthaft glauben, dass Weihwasser das CO2 neutralisieren kann. Unsere grünen Umweltpolitiker sollten sich bei dieser CO2-Debatte dringend z.B. mit unsinnigen, tagelangen Motorsportveranstaltungen, Tausenden Leerflügen von Passagierflugzeugen zur Erhaltung der Landerechte oder der Produktion von überdimensionierten E-Autos mit Hunderten PS befassen, die tonnenweise nutzlos CO2 in die Atmosphäre blasen. Es gäbe noch viele dieser Beispiele, die von der Allgemeinheit toleriert werden. Hier zeigt sich die ganze Widersprüchlichkeit in dieser CO2-Diskussion. Die einen werden wegen der schädlichen Emissionen verteufelt, während die anderen bejubelt und mit Weihwasser gesegnet werden.

Franz Kogler, Bregenz