Die Gesamtschule,

Leserbriefe / 01.07.2022 • 17:17 Uhr

ein alter Hut

Wenn Herr Mag. Fischer sich in seinem Leserbrief vom 30. 6. 22 nochmals für die Gesamtschule ins Zeug wirft, dann versucht er ein totes Pferd zu reiten. Denn wo immer die Gesamtschule eingeführt worden ist, ist das Bildungsniveau der öffentlichen Schulen massiv abgesunken. Wer es sich leisten kann, in Deutschland u. a. auch namhafte Grünpolitiker, ermöglicht seinen Kindern eine Privatschule. Ideologiebefreite Fakten sind z. B. im Taschenbuch des langjährigen Gesamtschulpädagogen Klaus Dreyman „Schule auf dem Irrweg“ zu finden. Das österreichische Modell des durchlässigen Bildungssystems ist viel gerechter und bietet jungen Menschen mehr Chancen als die „Zwangs“-Gesamtschule. Dazu die eigene Praxiserfahrung: Zwei meiner Kinder gingen ins Gymnasium, zwei in die Hauptschule und dann ins BORG bzw. in eine Fachschule. Von den zwei Gymnasiasten hat ein Kind die pädagogische Laufbahn eingeschlagen, eines hat eine FH absolviert. Von den Hauptschülern hat eines nach dem BORG eine akademische Laufbahn eingeschlagen, dass andere einen fachspezifischen Beruf gewählt. Die Gesamtschule fordern eigentlich nur mehr eher linke Ideologen. Wer eine hochwertige Bildung will, bietet auch den Zehn- bis 14-Jährigen eine sinnvolle Vielfalt, was auch den Kindern in ihren unterschiedlichen Prägungen und Entwicklungen entgegenkommt. Die verpflichtende Gesamtschule ist ein Modell der Vergangenheit und nicht der Zukunft.

Dr. Klaus König, Lauterach