Landes-Beton

Leserbriefe / 06.07.2022 • 18:09 Uhr

Zum Bericht „Hochwasserschutz an der Ill von Land blockiert“, VN vom 1. 7.:
Im Land wird bewusst extrem falsch betoniert. Dass die Ill keinen Hochwasserschutz im Walgau erhält, ist ein Skandal. Seit über 40 Jahren wissen wir von diesen Hochwasser-Problemen. Dass stattdessen sinnlos eine halbe Milliarde Euro aus dem Landesbudget in ein Tunnel-Loch in Feldkirch verbetoniert wird, Autos dann mit Tempo 40 bis 50 im Tunnel und heraußen Tempo 20 bis 30 durch Feldkirch fahren müssten, dass es deshalb einen Vollstau auf der Reichsstraße und nach wie vor ungelöste Schwerverkehrsprobleme geben wird, ist auch so ein gut geplanter Landes-Beton-Skandal. Wie das Land weitere zwei Milliarden in eine dritte Autobahnspur vor Lustenau als Rieddränage pressen will, die Asfinag dafür nicht einmal Maut kassieren dürfte, liegt ebenfalls im Interesse der professionellen Landes-Betonierer. Dass man anstehende Verkehrsprobleme mit einem Bruchteil dieser Kosten durch eine Autobahnspange bei Diepoldsau lösen könnte, und sich damit die sinnlose Landes-Beton-Tunnel-Spinne in Feldkirch und die sinnlose Rieddränage Durch-das-Ried bei Lustenau in Milliarden-Höhen erübrigen könnten, interessiert „echte“ Landesbetonierer nicht. Dass eine neue Bahnstudie nun eine zweigleisige Bahntrasse im Raum Bregenz, teilweise dreigleisig im Rheintal, jeweils zweigleisig nach St. Margarethen und eine Bahn-Südeinfahrt in Feldkirch (!) für die Zukunft einfordert, irritiert. Das Geld und die CO2-Einsparungen für eine Unterflurtrasse in Bregenz wären da. Es wird nur falsch verbetoniert. Landes-Beton eben.

Andreas Postner, Rankweil