Es brennt

Leserbriefe / 18.07.2022 • 20:16 Uhr

Lichterloh. In ganz Europa. Im Süden, in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien. In Großbritannien. Nur bei uns nicht? Auch bei uns, lichterloh: Bei uns wird Geld verbrannt. In Hülle und Fülle. Seit jüngstem weiß man wirklich: Die Tunnelspinne in Feldkirch (500 Millionen Euro!) braucht es nicht. Wäre sie fertig, wären die Abgaswerte der Kfz-Fahrzeuge bereits so gering, dass alle Luftschadstoff-Grenzwerte ohne Tunnel eingehalten würden. Das war nämlich ursprünglich eine der (zweifelhaften) Begründungen für den Bau. Und das Schwerverkehrsproblem könnte die Tunnelspinne bekanntlich auch nicht lösen. Auch da stimmt die Begründung nicht mehr. Ein wirklich sinnloses Wirtschaftsbund-Projekt, so wie die S18. Verbranntes Geld. Verbrannte Erde. Nur für bestimmte Lobbys. Bregenz hingegen würde dieses Geld viel dringender brauchen. Da geht es um die Zukunft. Um die Zukunft der Stadt und auch um die Zukunft des Landes. Es geht darum, ob Bregenz/Vorarlberg pimpfig, provinziell bleiben soll. Oder endlich den Urbanismus entdeckt. It´s Städtebau, stupid! Es geht um mehr als um Verkehr! Michael Ritsch hat damit die Wahlen gewonnen: Mit dem Traum der Bürgerinnen und Bürger nach einem freien Seezugang, einem legitimen Traum. Hier liegt fast die einzige Chance einer Stadtentwicklung. Es ist fast die letzte Chance für Bregenz. Es brennt. Lichterloh. Auch bei uns.

Andreas Postner, Rankweil