Putins Vasallen?
Zum VN-Kommentar von Wolfgang Burtscher, VN vom 25. Juli:
Zum „donnernden Applaus“ für den Bundespräsidenten darf ich denken: Vielleicht gesteht er sich selber ein, dass er ja gut reden hat, weil die operativen Entscheidungen allemal in der Verantwortung der Regierung sind, deren Mitglieder garantiert so viel arbeiten wie der Bundespräsident. So viel zu seiner Predigt „Arbeiten, Arbeiten, …“ Apropos „Wahrheit zumuten“: Man kann sich auch als Wahrheitssager inszenieren und bei jeder Gelegenheit ohne Rücksicht die Wahrheit sagen. Aber was ist Politik anderes, als die schwierige Kunst, Bürgerinnen und Bürger für eine „Wahrheit“, oder mehr noch für Überzeugungen zu gewinnen? Und damit wäre ich beim Thema: Da ist es offensichtlich leicht, für die „einfache Psychologie“ zu gewinnen: „Wir sind nicht Putins Vasallen!“ (Wer ist hier übrigens „wir“?) Aber über das einfache Vasallen- und Unterwürfigkeitsargument hinaus muss es doch noch eine weitersichtige Hoffnung geben, nämlich die auf ein versöhntes Verhältnis der Ukraine mit Russland und umgekehrt, ob mit oder nach Putin. Und damit gibt es verbotenerweise auch eine Sorge um Russlands heilvolle Zukunft! Oder hofft der Westen, so wie angeblich Rechtsextreme in den USA, Russland möge als Ganzes zugrundegehen?
Peter Mathei,
Alberschwende