Lehrermangel?
Zum Bericht „Lehrermangel: „Verschärfung befürchtet“, VN vom 4. 10.:
Der derzeitige Lehrermangel nimmt laut medialer Berichterstattung dramatische Ausmaße an. Doch die Diskussion darüber geht aus meiner Sicht am Kern des Problems vorbei! Die Frage, die wir uns stellen müssten, wäre doch, wie viele Lehrer pro 100 Schüler wir beschäftigen müssen. Also, welche Anzahl gesamtgesellschaftlich verträglich ist. Mit Quereinsteigern Lücken zu stopfen, ist viel zu engstirnig gedacht, dieses (Fach-)Personal fehlt dann in anderen Branchen, nicht? Daher mein Vorschlag: Mindestens 25 Schüler je Klasse. Mindestens 200 Schüler je Volksschule bzw. 500 Schüler in allen anderen Schulen (ja, nicht jede Siedlung mit 300 Einwohnern kann eine eigene Schule haben!). Ausreichend administratives Personal und Sozialarbeiter an den Schulen. Zeitgemäßes technisches Equipment an den Schulen. Ausreichend Arbeitsplatz für Lehrer an den Schulen.Angemessene Bezahlung für (Jung-)Lehrer. Nur fertig ausgebildete Lehrer anstellen (Doppelbelastung studieren/unterrichten ist unzumutbar, insbesondere leidet beides darunter!)Ich bin mir sicher, bei Umsetzung dieser Maßnahmen würde der Lehrerberuf einerseits immens aufgewertet werden und andererseits wäre der Lehrermangel direkt vom Tisch.
P. S. Wenn die Bildungsdirektion nicht sechs Monate brauchen würde, bis die Arbeitsverträge für Junglehrer fertig sind, würde dies ein besseres Bild abgeben (aber das ist ein untergeordnetes Problem).
Lukas Brändle, Götzis