S 18 – Entlastung in 20 Jahren?

Zum Leserbrief „S 18 und das lange Warten!“ von Karina Lechtaler, VN vom 18.10.22:
Der Ärger in Frau Karina Lechtalers Leserbrief bezüglich S 18 ist verständlich. Ganz Lustenau leidet unter unhaltbaren Zuständen wegen des Transitverkehrs durch den Ort. Schon im Jahr 2011(!) wurde von den Anrainern eine Temporeduktion auf 40 km/h und entsprechende Radarüberwachung gefordert, um Lärm-, Schadstoff- und Feinstaubbelastung zu verringern. Umsonst. Die Errichtung von Schallschutzwänden durch Anrainer auf eigenem Boden wurde nicht bewilligt. Wegen Sanierung erfolgte im Jahr 2016 die Totalsperre der Rheinbrücke Lustenau/Au mit zwangsweiser Aufteilung des Gesamtverkehrs auf umliegende Zollämter für sieben Wochen. Alle Betroffenen mussten zugeben, dass entgegen dem erwarteten Verkehrskollaps die Auswirkungen „überraschend problemlos“ abgelaufen sind. Durch diese Erfahrungen böte sich durch Lkw-Transit-Routenbindung eine Möglichkeit zur sofortigen, gerechten Verkehrsentlastung Lustenaus. Die Lustenauer Gemeinde- und ÖVP-Landespolitik zeigt keinerlei Handlungsbereitschaft. Sie vermittelt uns Lustenauern oft den Eindruck einer festgefahrenen Hinterzimmer-Politik auf dem Rücken des Fußvolkes. Inhalt sind nicht Informationspolitik, ein Dialogforum und gemeinsames Bemühen zur sofortigen Verkehrsentlastung durch Taten. Die gegenwärtige Evaluierung verzögert die S-18-Planung nicht, sondern läuft parallel. Sie bietet bei seriöser Durchführung die Chance auf möglichst schnelle, wirkungsvolle Entlastung unter Berücksichtigung einer aktuellen Bestandsaufnahme. Wir brauchen eine zeitnahe Lösung zur Verkehrsentlastung Lustenaus und keine politischen Sonntagsreden mit Vertröstung auf eine überdimensionierte, genehmigungsriskante
S-18-Scheinlösung in 20 Jahren.
Eugen Schneider, Lustenau,
Lebensraum Zukunft Lustenau – Unteres Rheintal