Exodus
Zu Ostern ist das sehr bewusst geworden: Gesellschaftlich befinden wir uns in einer Exodus-Situation. Viele wollen liebend gerne bei den Fleischtöpfen des alten Pharao bleiben: Nichts in ihrem Leben ändern. Liebend gern weiter Auto fahren, die Grenzen hochziehen, nicht an die Zukunft denken, im Gegenteil, alle kritischen Zukunftsfragen lieber verdrängen, sich es lieber bequem machen, „so wie früher“. Traurig genug, dass es Verführende gibt, die gegen alle Zeichen der Zeit, die eigene Bevölkerung gern zum Bleiben verführen, nur um ihre Stimmen zu erheischen. Völlig frei jeder wissenschaftlichen Erkenntnis, losgelöst von jedem seriösen Diskurs machen sie ein Land blind zum Autoland der Verbrenner, setzen als Verantwortliche ungeniert auf einen „lahmen Gaul“, nur um mit Ewig-Gestrigen um Stimmen zu buhlen, indem sie der Bevölkerung suggerieren, es könne alles so bleiben. Eine Kanzlerpartei wird vollends zu einer Gruppe, die die Bevölkerung bewusst in Unkenntnis führt und hält, sie wird zur Anti-Aufklärungs- und Anti-Wissenschaftspartei, nur um sich auf einer Stufe mit den gewissenlosen Rechtspopulisten gemein zu machen. Dem stehen die gegenüber, die längst zum Aufbruch mahnen, zu einem Exodus drängen, gezielt, mit Vernunft, aber doch rasch. Sie wissen, dass wir „aufbrechen“ müssen, um erneut „in das gelobte Land“ zu kommen. Gut-und-Gerecht-Leben statt weitermachen wie bisher.
Andreas Postner, Rankweil