Arbeitsplätze für Analphabeten?
In den VN vom 30. Mai bemängelt die Bildungssoziologin Gudrun Quenzel, dass zu wenige Arbeitsplätze für Jugendliche ohne Ausbildung zur Verfügung stehen, wobei ein wesentlicher Umstand die Leseunfähigkeit von 20% der Volksschulabgänger ist. Wie häufig wird auch hier als Allheilmittel die Gesamtschule angesprochen. Nicht gerade sehr logisch, da die Lesekompetenz schon in den ersten vier Jahren der Volksschule erworben werden muss. Auch die Aussage, „dass der Unterricht nicht so gestaltet ist, dass sie (die Schüler) etwas lernen können“ klingt etwas merkwürdig. Statt eigener Arbeitsplätze für die im wahrsten Sinne des Wortes als Analphabeten zu bezeichnenden Jugendlichen sollte endlich der Skandal im Nicht-Erlernen des Lesens beendet werden! Möglicherweise lernen die Volksschüler so wie in anderen Fächern auch infolge des „Kompetenzorientierten Unterrichts“ nur die Kompetenz (was auch immer das sein mag), aber nicht die Beherrschung des Faches selbst. Man muss allerdings auch bedenken, dass es leider zu viele Jugendliche gibt, die einfach keinen Bock auf das Lernen und Arbeiten haben.
DI Dr. Bernd Oesterle,
Hard