Leistbares Wohnen

Leserbriefe / 09.06.2023 • 17:04 Uhr

Mit gewissen Schlagworten kann man punkten, wie die Salzburgwahl zeigt. So einfach ist die Sache nicht, warum Bauen, Kaufen, Mieten plötzlich teurer sind. Subjektive Verhaltensweisen spielen auch eine Rolle. Wer ein Grundstück, Wohnung, Haus zu verkaufen hat, geht mit seinen Preisforderungen möglichst hoch, außer einem Samariter. Mietvertrag mit Indexklausel – praktisch jeder – bringt höhere Mietlasten. AK-Präsident Heinzle fordert eine Mietpreisbremse. Ökonomische Auswirkung wäre dann, wenn die Indexerhöhung unter der Kapitalrendite liegt, dass viele private Investoren wegfallen, befeuert die Wohnraumverknappung – man wendet sich anderen Anlageformen zu. Außerdem fordert Herr Heinzle eine Mietrechtsreform, der gelernte Österreicher erkennt die Verschärfung, wenn ein AK-Präsident das sagt, eine Liberalisierung des bösartigen Mietrechts wäre angebracht. Die Gewerkschaft fordert eine Leerstandsabgabe mit „Biss“ – längst als verfassungswidrig beurteilt. Die Herrschaften haben wohl noch nichts von Mietnomaden gehört. Mietausfälle, Verwüstung von Wohnung/Haus, und dazu noch eine Kuscheljustiz, da lassen viele die Sache lieber leerstehen. Gewerkschaft und Arbeiterkammer müssten da halt Haftungen übernehmen.

Leistbares Wohnen wird auch durch die nunmehr aggressive Zinspolitik der EZB und strengere Kreditvergabepolitik der Banken beeinträchtigt. Kreditaufnahmen und Wohnbau gehen zurück, man muss darauf achten, nicht in eine Rezession zu geraten.

Dr. Rudolf Rudari,

Bürs,