Ärgernis

Leserbriefe / 19.06.2023 • 18:32 Uhr

Zum Leserbrief „Mietpreisbremse gegen Ausbeutung“ von AK-Präsident Bernhard Heinzle, VN vom 13. 6. 2023:

In diesem Leserbrief fordert der Herr Präsident eine Aussetzung der Indexanpassung bei Mieten. Der Vermieter soll dann weniger verdienen.

Ich kenne ein EU-Land, bei dem die Handhabung eine andere ist. Hier sind die Mieteinnahmen endversteuert und zwar zwischen 28 % und 10 %. Das hängt von der Dauer des Mietvertrages von zwei bis
20 Jahren ab. Im Jahr 2022 hat diese Regierung die Indexerhöhung auf zwei Prozent limitiert und gibt dem Vermieter die restlichen fast vier Prozent als Steuererleichterung. Ich habe mir vor über 20 Jahren eine kleine Wohnung gekauft, damit ich ein paar Euro als Zubuße zu meiner Pension habe. Die Mieteinnahmen werden in Österreich zum Pensionseinkommen dazugeschlagen und dann zum aktuellen Steuersatz versteuert. Ich habe den Mietern die Indexerhöhung verrechnet, allerdings ist diese fast zur Gänze in den Reparaturfonds geflossen, weil nach 20 Jahren Instandsetzungsarbeiten anfallen.

Und diese hat der Vermieter zu tragen, das weiß auch der Herr Präsident. Ich wollte ca. 300 Meter neben dem neu geplanten Kindercampus in unserer Gemeinde eine Wohnanlage errichten. Dies wurde von der Gemeindevertretung abgelehnt. Ich gehe deshalb davon aus, dass wir in unserem Land genügend leistbare Wohnungen haben.

Karl Hänsler, Thüringen