Die Entgleisung
Die Landeshauptfrau*in Niederösterreichs ist entgleist. Ihr Stellvertreter im Bund fährt die gleiche Schiene ins Aus. Daneben. Die N-ÖVP ist außer Rand und Band. Seitdem sie die Rechten in die Regierung geholt haben, werden sie von ihnen gnadenlos überholt. Mit ihrer belasteten „Normal“-Definition haben sie den Rechten recht gegeben. Sie begeben sich mit ihnen in einen imaginären Infight und versinken in diesem braunen Sumpf, weil sie kein rettendes Ufer mehr sehen. Im Zweiten Weltkrieg galt mein Vater als „politisch unzuverlässig“, weil er sich geweigert hatte, der Hitler-Jugend beizutreten. Meine Großeltern, die unter heute ärmsten Verhältnissen lebten, haben unter Lebensgefahr eine jüdische Nachbarin in dieser Zeit „durchgefüttert“. Meine Taufpatin war im katholischen Widerstand und deshalb im KZ. Die schweigende Mehrheit war damals faschistoid. Das war damals normal. Scheinbar ganz ahnungslos verwendet die Landeshauptfrau*in Niederösterreichs diese Begriffe wieder. Und ihr Vertreter im Bund schäumt nach. Was ist, wenn „normal“ auf niederösterreichisch „faschistisch“ bedeuten würde? Die „schweigende Mehrheit“ so denken würde? Vertreten also die Niederösterreicher*innen wie sie und ihr Vertreter auf Bundesebene dann auch diese Haltung? Man merkt, wie inhaltsleer die Positionierung dieser N-ÖVP geworden ist. Will sie das ganze Land dort hinziehen? Die gesamte ÖVP ist am Entgleisen. Wer stoppt diesen Zug?
Andreas Postner, Rankweil