Die Steuernliebhaber

Leserbriefe / 08.09.2023 • 19:58 Uhr

Derzeit wird vehement die Wiedereinführung von Vermögens- und Erbschaftssteuer gefordert. Die steuerpolitische Debatte wird allerdings ohne Rückgriff auf ökonomische Argumente, sondern auf Grund subjektiver Gerechtigkeits-vorstellungen geführt. Eine Umverteilung des Vermögens soll erzielt werden, möglichst zu jenen, die die Umverteilung anstreben. Im Jahr 1993 wurden Vermögenssteuer (und Gewerbesteuer) vom gottgesandten sozialistischen Finanzminister Lacina abgeschafft und die Erbschaftssteuer ist im Jahr 2008 ausgelaufen. Beiden Steuern war gemeinsam, dass sie wenig brachten und aufwendig in der Administration waren. Sie werden ohne Rücksicht darauf erhoben, ob das bestehende oder geerbte Vermögen Erträge abwirft, greifen also häufig in die Substanz ein. Es geistern beängstigende Modelle herum, z.B. Erbschaftssteuer ab 1 Mill. 25 %, und Erhöhung des Einkommenspitzensteuersatzes auf 70 %. Herr Walser schwärmt sogar von einem Spitzensteuersatz (Einkommensteuer) von 90 % wie einst in den USA. Gewissen Leuten geht Ideologie vor Pragmatismus. Die Folge wird u.a. sein, dass Investoren Österreich meiden und auch Betriebe und Kapital unser Land verlassen. In Deutschland haben schon 37 % aller Unternehmen mit über 500 Beschäftigten den Plan bzw. sind in der Realisierungsphase, den Betrieb ins Ausland zu verlagern. Der linke Irrglaube besteht darin, dass alle stillhalten und die hohen Steuern brav zahlen. Schwindsucht bei Wirtschaftskenntnissen und Fettleibigkeit beim Neid.

Rudolf Rudari, Bürs