Mensch von Anfang an
„Der Mensch entwickelt sich nicht zum Menschen, sondern als Mensch; er wird nicht Mensch, sondern ist Mensch von Anfang an.“ (Prof. Erich Blechschmidt – deutscher Anatom). Gemäß dieser wissenschaftlichen Erkenntnis haben wir es bei der derzeitigen Abtreibungsdebatte mit zwei ebenbürtigen Menschen zu tun, die beide eine unantastbare Menschenwürde besitzen: Mutter und Kind! Beide haben ein Recht auf Leben! Als langjähriger Seelsorger weiß ich um die tiefschürfenden seelischen Verwundungen, die allem voran der Mutter bei einer Abtreibung zugefügt werden: sie spürt es, dass das Recht ihres Kindes auf Leben verletzt wird. Es liegt mir fern, Betroffene zu verurteilen. Aber meiner Erfahrung nach löst eine Abtreibung kein einziges Problem, sondern bringt neue, noch größere Nöte seelischer Art hervor. Dringend bedarf es deshalb öffentlicher Gedenk- und Begräbnisstätten, an denen auch die kleinsten, durch Abtreibung getöteten Kinder beigesetzt werden können und Angehörige nach Tod- oder Fehlgeburten sowie nach Abtreibungen um ihre Kinder trauern können. Zurück zur Abtreibungsdebatte: Die Lösung des Problems liegt meiner Meinung nach in einer umfassenden Soforthilfe für schwangere Mütter in Not. Langfristig müssen wir ferner eine Kultur des Lebens fördern, die jedes gezeugte Kind als unverzichtbare Bereicherung für alle erkennt.
Kaplan P. Johann Fenninger, Feldkirch