Zu kurz gedacht

Leserbriefe / 15.10.2023 • 18:06 Uhr

Zum Leserbrief „Windräder in Vorarlberg“ von Ing. Gerhard Miltner, VN vom 13. 10. 2023:

Herr Miltner schreibt in seinem Leserbrief, dass es nicht gut sei, Holz zu verbrennen, weil dadurch das aufgenommene CO2 wieder freigesetzt wird. Das stimmt zwar, aber in einer nachhaltigen Waldwirtschaft wird gleichzeitig wieder mindestens gleich viel CO2 gebunden. Wenn der Wald ewig Vorräte aufbauen könnte, wäre die Freisetzung fürs Klima tatsächlich schlecht. Kann er aber leider nicht und ab einer bestimmten Menge ist der Zuwachs gleich hoch wie das natürliche Zersetzen, bei der die zuvor aufgenommenen CO2-Mengen wieder frei werden. Daher ist es klimamäßig sehr positiv, Holzenergie aus einer nachhaltigen Waldwirtschaft zu verwenden. Noch besser ist es natürlich, taugliches Holz zuerst als Baustoff und in Holzprodukten zu verwenden. Da kommt die CO2-Speicherwirkung im Holz dazu. Ein nochmals sehr hoher CO2-Minderungseffekt wirkt mit dem Ersatz von klimaschädlichen Baustoffen und Energieträgern, solange unser gesamtes Wirtschaften so stark fossil geprägt ist. Nicht überall auf dieser Welt wird eine nachhaltige Waldwirtschaft betrieben, wir in Vorarlberg nutzen mit bereits sehr hohen Holzvorräten (= hohe CO2-Speicher) nur etwa zwei Drittel des nachhaltig möglichen Zuwachses. Wir Waldbesitzer sollten also Preise und Rahmenbedingungen bekommen, damit wir diese wichtige Klimaschutzmaßnahme auch machen können.

DI Thomas Ölz,

Dornbirn