Klassenkampf
Zum Kommentar „Ein Ende dem Klassenkampf“, von Martin Ohneberg, VN vom 26. 10. 2023:
Man könnte auch sagen, pünktlich zu den Kollektivverhandlungen fängt bei der Industrielllenvereinigung der große Jammer an. Wieder Klassenkampf der Gewerkschaften. Denn die Gewerkschaften fordern 11,6 Prozent mehr Lohn. Warum sollten die Gewerkschaften Lohnzurückhaltung üben, obwohl alle Gruppen mehr bekommen haben – die Unternehmer, die ihre Preise erhöhten, Vermieter, die mehr verlangen, obwohl die Arbeitslosigkeit niedrig ist? Ohneberg führt die Segnungen für die Arbeitnehmer an. Da wären Gebührenstopps, steuerfreie Einmalzahlungen und die Abschaffung der kalten Progression sowie diverse Zuschüsse, was immer das sein mag. Bei den Unternehmerhilfen fallen mir neue Förderungen ein, alte wirken nach. So sinkt die Körperschaftssteuer erneut von 24 auf 23 Prozent. Parallel dazu zahlen Unternehmen weniger in den Familienausgleichslastenfonds. Und Corona-Hilfen um 500 Millionen fließen immer noch, dazu die Investitionsprämie und vieles mehr. Und wenn er meint, Lohngespräche solle man in den Betrieben selber regeln – ich kenne keinen Chef, der freiwillig jedes Jahr den Lohn akkurat erhöht. Und von gleichem Lohn für gleiche Arbeit für Frauen hab ich von der Industrielllenvereinigung auch noch nix gehört. Denn das wäre auch ein Beitrag, um Unternehmen glaubwürdiger zu machen und soziale Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Aber es ist Vollmond und ich fange schon wieder an zu träumen.
Klaus Islitzer, Fußach