Tempo 30 nicht zu Ende gedacht

Leserbriefe / 22.01.2024 • 18:24 Uhr

Als mobiler Mensch, welcher zu Fuß geht, das Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel nutzt und der für weite Strecken den ÖPNV oder alternativ das Auto nutzt, ist der flächendeckende Einsatz von Tempo 30 in den Gemeinden nicht zu Ende gedacht: Erstens führen die niedrigen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu längeren Fahrzeiten, was Wirtschaft und Alltag belastet. Zweitens erhöht sich der Kraftstoffverbrauch um 1 bis 2 Liter/100 km, was der Umwelt und der eigenen Geldbörse zuwiderläuft. Drittens führen reduzierte Geschwindigkeiten der Fahrzeuge zu längeren Überholvorgängen bei Radfahrern. Diese längeren Überholvorgänge führen zu Unsicherheit und Unwohlsein bei Radler(innen), gerade wenn ein Bus mit 16 Metern Länge daran beteiligt ist. Viertens können ÖPNV-Anschlüsse zu Zügen nicht mehr gehalten werden, da der Bus oder ein Auto bei leichtem Gegenverkehr nicht überholen kann/darf. Schließlich führt die Maßnahme zur Unzufriedenheit unter Autofahrern, da sie als Einschränkung der individuellen Mobilität wahrgenommen wird. Eine ganzheitliche Betrachtung der Verkehrsplanung ist notwendig, um die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer(innen) zu adressieren und negative Auswirkungen zu minimieren. Nur so kann eine nachhaltige und ausgewogene Verkehrspolitik gewährleistet werden.

Andreas Lunardon, Hard