Weiter so wie bisher?

Der ehemalige AK-Direktor Keckeis thematisiert in seiner VN-Kolumne vom 12. 2. 2024 das Dilemma unserer Zeit: Wir zerstören unsere Erde (Stichwort Klimawandel), wohl wissend, dass wir nur diese Erde haben. Können wir wirklich nur noch wählen zwischen Teufel und Beelzebub? Bleibt uns nur noch die Wahl zwischen der Bekämpfung der Kinderarbeit in der Dritten Welt oder dem schmerzhaften Einbruch der Exportchancen unserer Industrie; zwischen der Nutzung der Atomkraft zur Stromerzeugung oder einem gewaltigen Energiemangel; zwischen der Zusammenarbeit mit Diktaturen, die allen von uns hochgehaltenen Werten zuwiderhandeln, oder der Gefahr, von unbedingt benötigten Rohstoffen abgeschnitten zu werden? Diese Aufzählung könnte beliebig ergänzt werden und müsste eigentlich noch die Frage enthalten, wem das alles nutzt. Am Ende steht ein für unsere Enkel kaum zu bewältigendes Chaos, das ich mir lieber nicht vorstellen will. Wo sind die Staatenlenker, die den Mut haben, ihre Völker darauf vorzubereiten, dass die Zeit des Pyramidenspiels namens Wachstum, koste es was es wolle, vorbei ist. Dass wir nicht weiter ungehemmt und ungestraft unsere Erde ausbeuten können, dass wir alle mit weniger zufrieden sein müssen. Dann, und nur dann, haben auch unsere Enkel noch eine Chance auf ein Leben in Frieden und Freiheit.

Anton Hengl, Lauterach