Ukraine
Zum Bericht „Kiew ärgert sich über den Papst“, VN vom 11. 3. 2024:
Werner Frank hat in seinem Leserbrief Julia Tymoschenkos Aussage von 2012 „die acht Millionen russisch sprechenden Ukrainer sollte man mit Nuklearwaffen erledigen und sich auch international gegen Russland einsetzen, damit kein Feld übrigbleibt“ zitiert. Danach wurde im Februar 2014 Janukowytsch gestürzt, und Oleksandro Sytsch von der rechtsradikalen Swoboda Partei ist als stellvertretender Ministerpräsidenten mit drei Parteigenossen in die ukrainische Regierung eingezogen.
Die neue Regierung hat eine Herunterstufung des Status der russischen Sprache beschlossen. Im März 2014 wurde dem russisch besiedelten Osten, der ursprünglich keinen Anschluss an Russland wollte, noch mehr Unabhängigkeit versprochen. Bereits im April 2014 hat das Militär am Flughafen Kramatorsk den Angriff auf die Separatisten begonnen. Das unaufgeklärte Massaker vom Mai 2014 in Odessa, bei dem zweiundvierzig russische Aktivisten bei einen Brandanschlag verbrannten, hat den Hass weiter gesteigert. Das Zerwürfnis mit Russland hat aber bereits mit der US-amerikanischen Obama-Regierung, die geopolitische Interessen an der Ukraine zeigte, begonnen.
Die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat am Maidan mit den Worten „der arabische Frühling gehört nicht hierher, sondern nach Moskau“ die Unruhen befeuert. Diese Vorfälle rechtfertigen keinen Krieg, zeigen aber, wohin Radikalismus, Kriegsspiele und politische Interessen führen. Dass Andrij Jurasch die realistische Situationseinschätzung vom Papst mit Hitler-Deutschland vergleicht, ist sinnbildlich.
Alfred Fuchs, Dornbirn