Wachrütteln
… will die Familienministerin mit ihrer neuen Kinderschutzkampagne. Sie sagt: „Kinder sind das Schützenwerteste unserer Gesellschaft!“ Und was ist mit den im Mutterleib heranwachsenden Kindern? Sind sie nicht die schutzlosesten und unschuldigsten Opfer?! Demnächst (11. April) soll im EU-Parlament darüber abgestimmt werden, ob deren absichtliche Tötung als „Recht auf Abtreibung“ in der EU- Grundrechtcharta festgeschrieben wird. Ausgerechnet jene Generation, die „Nie wieder!“ schwört als Reaktion auf die Gräueltaten der Nazizeit und deren Deklaration von „unwertem Leben“ und ihrer Tötungsmaschinerie, fordert nun die Tötung der Ungeborenen als EU-Grundrecht ein?! Was für eine beispiellose Aushöhlung der Menschenrechte, deren Deklaration wir erst vor kurzem als wohl größte Errungenschaft der Nachkriegszeit gefeiert haben. Da kommt die Veröffentlichung der 40-seitigen Vatikan-Erklärung „Dignitas infinita“ (die Würde des Menschen ist unendlich) gerade rechtzeitig: Sie fußt u.a. auf der Überzeugung, dass „ein menschliches Wesen immer etwas Heiliges und Unantastbares ist, in jeder Situation und jeder Phase seiner Entwicklung. Es trägt seine Daseinsberechtigung in sich selbst und ist nie ein Mittel, um andere Schwierigkeiten zu lösen. Wenn diese Überzeugung hinfällig wird, bleiben keine festen und dauerhaften Grundlagen für die Verteidigung der Menschenrechte; diese wären dann immer den zufälligen Nützlichkeiten der jeweiligen Machthaber unterworfen.
Dr. Gertraud Weggemann, Bludenz