32-Stunden-Woche / 41-Stunden-Woche
Großer Aufruhr wegen der 41-Stunden-Woche. Faulpelze und linkslastige Institutionen erheben großes Geschrei. Ich darf darauf verweisen, dass die Schweizer im Regelfall 42 Stunden wöchentlich arbeiten, sie sind deswegen nicht unglücklich. Sie wissen, Wohlstand kommt von Arbeit – bei uns ist die Meinung, er kommt aus dem Bankomat. Bei uns steht ja auch das Work-Life-Balance-Konzept im Vordergrund, wobei das „Work“ eher schmal ist, und das „Life“ umso stärker. Man will die 32-Stunden-Woche, warum nicht gleich 20 Stunden, Mittwochmittag ist Feierabend(Feiermittag) oder die bedingungslose Grundsicherung für jedermann, ohne Arbeit? Ich hatte einmal dagegen geschrieben, heftiger Shitstorm war die Folge. Da sind andere Maßnahmen notwendig. Warum schöpft man nicht aus dem Reservoir der zugewanderten Fachkräfte? Ich befürchte, dass da die Fähigkeiten eher darin liegen, unser Sozialsystem zu nutzen – für unsere Leute bleibt dann kein Geld mehr.
Im Ernst, notwendig wäre die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen, um das Potenzial der Frauen zu nutzen, und Abgabenerleichterung für Personen über 65, die noch weiterarbeiten wollen – solche gäbe es viele – mit Streichung der Sozialversicherung plus Steuerbonus. Hat überhaupt jemand daran gedacht, dass unsere Versorgungssicherheit mit Konsumgütern und Dienstleistungen bei weniger Arbeit gefährdet wäre? Gewissen Leuten ist das völlig wurscht, sie verbreiten nur Traumtänzerplauderei.
Dr. Rudolf Rudari, Bürs