Mobbingstelle wird umgekrempelt

Leserbriefe / 13.05.2024 • 17:48 Uhr

Zum Bericht „Mobbing-Bekämpfung wird umgekrempelt“, VN vom 9. 5. :

Durch meine Arbeit als Sozialtrainerin, Gewaltschutzexpertin und Selbstverteidigungstrainerin kenne ich das vielschichtige Problem von Mobbing und Machtmissbrauch in unserer Gesellschaft allzu gut. Die Mobbingstelle, wie sie derzeit besteht, leistet herausragende Arbeit. Die beiden Leiterinnen sind äußerst kompetent und bestens vernetzt. Sie sind das essenzielle Bindeglied zwischen allen Beteiligten und unterstützen uns Trainer(innen) in unserer täglichen Arbeit vor Ort. Daher ist es völlig unverständlich, warum eine bereits bestehende und bestens besetzte Stelle, die meines Wissens nach bereits bei der Bildungsdirektion angesiedelt ist, aufgelöst und neu ausgeschrieben werden soll.

Warum wird hier nicht das Gespräch mit den aktuellen Leiterinnen gesucht, um eine konstruktive Lösung zu finden? Ist die Inter- und Supervision der Trainer(innen) nach wie vor gewährleistet? Ist ein solches Vorgehen transparent? Des Weiteren ist es dringend erforderlich, eine Finanzierungsmöglichkeit für Sozialtrainings und Mobbingarbeit für Personen, die nicht als Lehrer(innen) angestellt sind, zu schaffen, um das System zu entlasten. Mobbing ist kein ausschließlich schulisches Problem, daher unterstütze ich die Idee einer übergeordneten Stelle, die auch andere gesellschaftliche Bereiche, insbesondere Vereine und den Sportbereich, mitbetreut.

Auch hier sind Mobbing und Machtmissbrauch ein brennendes Thema. Ich appelliere an die Verantwortlichen, die bestehenden Strukturen zu erhalten und zu stärken sowie neue Wege zu finden, um diesem Problem effektiv entgegenzutreten.

Eva Kathrein, Lustenau