Frauenpensionen

Leserbriefe / 14.07.2024 • 18:14 Uhr

Zum Bericht „Vorarlberg ist Schlusslicht bei Frauenpensionen“, VN vom 12. 7. 2024:

Warum wohl? Ich bin 72 Jahre alt und bekomme gleich viel Pension wie mein Mann! Das muss einmal gesagt werden. Wir, mein Mann und ich, haben uns früh entschieden, dass ich die Kindererziehung übernehme und er den „Broterwerb“! Wir haben drei Kinder, und ich konnte mich nebenbei karitativen Einrichtungen widmen. Mein Mann war immer der Meinung, dass die Mama zu Hause denselben Stellenwert hat wie das „Geldverdienen“. Klar, früher war alles anders, er hat genug verdient und die „Großfamilie“ hatte noch Kapazitäten übrig, sodass wir uns das „leisten“ konnten. Er sorgte dafür, dass ich nach meiner Karenz immer versichert war. Als ich mich später mit seiner Hilfe selbstständig machte, unterstützte er mich in allen Belangen. Heute fordert man das vom Staat. Die Kindererziehung abzugeben, mag zum Teil gut sein, aber ein intaktes Zuhause kann dadurch nicht ersetzt werden. Ich bin der Meinung, der Staat sollte die Kindererziehung genauso wie die Pflege von Angehörigen zu Hause durch Frauen (mitunter auch Männer) mehr schätzen und finanziell bzw. pensionsbedingt mehr abgelten. Noch haben wir die Hilfe von 24-Stunden-Pflegerinnen aus dem Ausland, aber was ist, wenn die einmal nicht mehr bereit sind, diese Dienste zu übernehmen? Darüber nachzudenken, wäre meiner Meinung nach höchste Zeit.

Sigrid Schneider, Schlins