Atomkrieg verhindern

Leserbriefe / 21.07.2024 • 18:11 Uhr

Wenn ich den Krieg in der Ukraine mit der Situation im Jahre 1914 vergleiche, mache ich mir Sorgen um Europa. Europa hat es seit 2008 versäumt, mit Putin zu reden, man hat ihn einfach unterschätzt. 2022 haben wir es mit Sanktionen versucht. Diese haben aber nicht einmal die russischen Staatseinnahmen (siehe Rekordgewinn Gazprom) geschmälert. Aber die russischen Reaktionen (z.B. Gaslieferstopp) ruinieren unsere Heimat. Russland kann seine Rohstoffe auf einem großen Teil der Welt verkaufen, aber bei uns gehen die Lichter aus und der Ukraine hilft das alles nichts. Anfangs haben wir von defensiven Waffen gesprochen, seit dem letzten Nato-Treffen scheint es mir, als würde der Westen den nächsten Eskalationsmodus zünden, der mit weiteren ökonomischen Einbußen und Verlust von Menschenleben einhergehen wird. Wenn jemand zu Friedenssondierungen bereit ist, wird er zurückgepfiffen. Es gibt immer mehr maßgebende Leute, die für eine Fortsetzung der militärischen Auseinandersetzung sind, und ein Teil der Massen scheint denen zu folgen. Sicher ist es schwierig, mit einem Mörder wie Putin zu reden. Aber wenn man nicht gesprächsbereit ist, wird es weitere Aggressionen geben. Einen Narzissten darf man nicht in die Enge treiben. Unsere Selbstgerechtigkeit bringt keinen Frieden. Ein Kriegsende gelingt nur, wenn man alle Interessen mit einbezieht.

Roland Geiger, Buch