Leuchtturm oder Mahnmal
„All die vielen Projekte, Gasfelder, Ölplattformen, Pipelines, Straßen, Flugzeuge, die schon verabredet, verbucht und in Verträgen festgehalten sind, können niemals alle verwirklicht werden. Das würde die Eskalation der Klimakrise weit über 2 Grad hinaus bedeuten.“ (Jonas Schaible, Demokratie im Feuer. 232f) Die Tunnelspinne Feldkirch wird in die Geschichte Vorarlbergs eingehen. Entweder – wenn sie gebaut wird – als Mahnmal für die Ignoranz aller naturwissenschaftlichen Fakten, die die Klimakrise betreffen; oder – wenn sie nicht gebaut wird – als Leuchtturm für verantwortungsvolles, entschlossenes, zukunftstaugliches Handeln Vorarlbergs.
Der Bau der Tunnelspinne würde ein Mehr an klimaschädlichen Emissionen bedeuten, durch die Bautätigkeit selbst und weil der Autoverkehr durch Feldkirch erheblich zunehmen würde. Der Schaden würde nochmals verdoppelt dadurch, dass Hunderte Millionen von Euro des Landesbudgets in die Tunnelspinne abfließen würden und somit für den dringend erforderlichen Ausbau des öffentlichen Verkehrs fehlen würden. Dieser Ausbau ist notwendig, weil immer mehr Menschen in Vorarlberg ihr Mobilitätsverhalten ändern. Es geht dabei gar nicht um die völlige Abschaffung des Autoverkehrs, aber um dessen kräftige Reduktion. Wenn immer mehr Menschen umsteigen, sollten die Kapazitäten des öffentlichen Verkehrs und der sicheren Fahrradwege auch tatsächlich vorhanden sein. Leuchtturm Tunnelspinne oder Mahnmal Tunnelspinne, wir haben die Wahl.
Hubert Feurstein, Batschuns