Respekt!

Leserbriefe / 29.10.2024 • 21:59 Uhr

In den laufenden Koalitionsverhandlungen nach der Nationalratswahl stehen zentrale Themen wie Wirtschaft, Budget, Bildung, Migration und Umwelt zu Recht im Vordergrund. Inmitten der großen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen mag ein Thema, das nicht im Mittelpunkt der Debatten steht, als Nebensache erscheinen. Für mich greift es jedoch tief in mein Verständnis eines friedlichen und demokratischen Zusammenlebens ein. Polizei, Rettungskräfte, medizinisches Personal und Pflegekräfte sehen sich zunehmend Drohungen, Beleidigungen und Gewalt ausgesetzt. Auch pädagogisches Personal in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen ist davon betroffen. Welche Auswirkungen Respektlosigkeit gegenüber Menschen, die im Dienst der Allgemeinheit arbeiten, haben kann, zeigt sich derzeit beispielhaft in Deutschland. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, weil sie den Kern unserer demokratischen Gesellschaft berührt. Zwar lässt sich Respekt nicht per Gesetz erzwingen, doch der Staat hat die Verantwortung, diese Berufsgruppen und Freiwilligen besser zu schützen. Eine Verschärfung der Gesetze zum Schutz dieser Berufsgruppen wäre daher ein bedeutender Schritt. Angesichts der vielen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen mag dieses Thema zweitrangig wirken. Doch die zunehmende Respektlosigkeit gegenüber jenen, die täglich im Dienst der Allgemeinheit stehen, bedroht nicht nur die staatliche Autorität, sondern auch das Fundament unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Wann, wenn nicht jetzt, ist der richtige Zeitpunkt für alle Parteien, sich dieser Herausforderung konsequent anzunehmen?

KommR Hanno Schuster, Höchst