Landesgrünzone muss verteidigt werden
Vonseiten der Wirtschaftskammer wurde die Forderung erhoben, die Landesgrünzone in eine Bedarfszone umzuwidmen. Diese soll in der Folge für betriebliche Erweiterungen zur Verfügung stehen. Ich meine, eine aus heutiger Sicht perspektivenlose und wenig durchdachte Forderung. Grund und Boden ist nicht unbegrenzt verfügbar. Die Grünzone bietet nicht nur einen qualitätsvollen Lebensraum, sie ist auch die Basis dafür, dass wichtige Lebensgrundlagen für die ansässige Bevölkerung langfristig erhalten bleiben. Landwirtschaftlich nutzbare Flächen dienen vor allem in Krisenzeiten der regionalen Nahrungsmittelversorgung. Dass die noch vorhandenen Grün- und Ackerflächen nicht weiterhin scheibchenweise beschnitten werden dürfen, erklärt sich damit von selbst. Wie Gerlinde Weber in ihrem VN-Beitrag ausführt, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, mit innovativen Maßnahmen betrieblichen Erweiterungsbedarf auf dem bestehenden Betriebsgelände abzudecken. Stichworte sind u.a. Aufstockung sowie die Nutzung von Parkflächen. Die perspektivische Strategie für die Wirtschaft muss deshalb in Richtung mehr Qualität statt Quantität gehen. In diesem Sinne sind die Schwerpunkte gezielt auf besondere Produkt-Qualität, Spezialisierung, Innovation und hohe Verarbeitungsgrade zu legen. Auch für leistbares Wohnen gibt es sehr ansprechende, innovative Konzepte mit einem Mehrwert durch intelligente Nutzung des Altbestandes. Also: Hände weg von der Grünzone, es geht um Lebensqualität, Naturschutz und letztlich um Ernährungssicherheit.
Armin Amann, Schlins